Rehkitzrettung

Unsere Technik & Arbeitsabläufe

Der Arbeitsablauf

Vorbereitung

  • Landwirte kontaktieren uns im Vorfeld rechtzeitig über ihr Mähvorhaben (je eher desto besser)
  • Relevante Flächen werden von uns besichtigt, auf Hindernisse wie Gräben, Telegrafenmasten usw. untersucht und in Karte eingescannt.
  • Für eine optimale Flugroute werden nun die Wegpunkte festgelegt. Die Daten können durch das Anlegen eines Ordners auch in der nächsten Saison wieder genutzt werden.

Die Technik

Anhängerausstattung & Aufbau

  • Die gesamte Flugtechnik wurde auf einem funktionell  aufgebauten Anhänger verlegt, so dass ein schnelles Umsetzen von einem Einsatzort zum Nächsten rasch möglich ist.
  • Jedes Modul hat seinen festen Platz und ist von jedem Teammitglied schnell auf- und abgebaut
  • die eingebaute Ladestation ist zwingend nötig, um 8h und mehr am Stück zu arbeiten
  • alle Module sind transportgesichert
  • weiterhin gibt es Schutz vor Witterungseinflüssen wie Sonne oder Regen

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Mehr Informationen

Das Detektieren der Kitze

Unsere Einsatzteams bestehen aus min. 3 Personen.
Mit der Anschaffung des Quads und seiner Modifizierung ist uns eine enorme Arbeitserleichterung sowie Steigerung der Flächenleistung gelungen. Jeder unserer Mitsteiter, der in den Jahren zuvor noch zu Fuß in den riesigen Flächen von MV unterwegs war, weiß dieses Quad zu schätzen.
Alles beginnt mit dem detektieren des Kitzes.
Wir arbeiten mit der Livebildübertragung, das heisst, der Kopter liefert permanent Wärmebilder aus einer Flir Vue 640  an die Bodenstation, auf die Videobrillen und auf den Monitor des Quads.

Wurde ein relevanter Wärmepunkt entdeckt, bleibt der Kopter einen kurzen Moment über dem Fundort stehen bis der Quadfahrer die Stelle erreicht hat, sich mittels Videobrille herantastet und sich vergewissert um was für ein Tier es sich handelt.

Im Falle eines Kitzes wird ein Fähnchen gesteckt, sowie mittels GPS-Gerät die Koordinaten aufgenommen. Danach fliegt die Drohne unverzüglich weiter.

Gesichert werden die Fundtiere mit Hilfe von modifizierten Windschirmen. Diese haben sich absolut bewährt und sind auch bei längeren Vorlaufzeiten zur Mahd unverzichtbar.
 

Nun ist Zeit, mit unserem modifizierten Windschutz einen geschlossenen Zirkel um das Tier zu schlagen. (auch für eventuell folgende Bergung zwingend notwendig)

Freigeben der Kitze

Nach der Mahd bleibt eine kleine Grasinsel stehen, der „Schutz“ wird zurück gebaut und das Tier bleibt ohne menschlichen Kontakt gehabt zu haben in der Deckung liegen.

Nach dem Abbau des Windschutz findet das Kitz nach der Mahd rasch wieder zur Ricke zurück.

Entgegen der Aussage aus Jägerkreisen, dass die Windschirme von Beutegreifern wie Fuchs, Dachs oder auch Greifvögel angenommen werden, muss ich dies absolut verneinen. In all den Jahren, in denen wir so arbeiteten, ist dies nicht ein einziges Mal passiert!

Rechtliches zum Thema Rehkitzrettung

Die Wiesen sind von März bis Ende Juni das Kinderzimmer für zahlreiche Wildtierarten. Die erste Mahd des Grünlandes führt daher zu verheerenden Verlusten und unendlichem Leid.
Etwa 500.000 Wildtiere, so die Schätzungen von Wildtierschutz Deutschland, sterben jedes Jahr allein in Deutschland auf diese Weise. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Betroffen sind in erster Linie vor allem Rehkitze, Feldhasen und Bodenbrüter.
Allein in MV fallen nach unseren Berechnungen pro Jahr ca. 26.000 Kitze den Mähwerken zum Opfer.

Wer ist nach dem Gesetz zur Wildrettung verpflichtet?

 


Der Landwirt, bzw. der Maschinenführer ist in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass Tiere bei der Mahd nicht verletzt oder getötet werden. Dazu gibt es bereits mehrere Rechtsprechungen.

Im Tierschutzgesetz ist eindeutig festgelegt, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf. Noch strenger ist das Bundesnaturschutzgesetz. Demnach ist es laut §39 Abs. 1 verboten, wildlebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten.
Artikel 20a des Grundgesetzes hat hier eine ganz besondere Bedeutung. Mit dem Tierschutz als Staatsziel sind alle Organe des Staates von Verfassungswegen zur Verwirklichung eines wirksamen Tierschutzes verpflichtet.

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